Finanzen

Ursprung und Historie von CFDs

CFDs haben ihren Ursprung in den frühen 1990er Jahren in Großbritannien. Mit CFD sollte die Stempelsteuer umgangen werden, die beim Handel von Aktien an der Börse in London fällig wurde. Da Differenzkontrakte außerbörslich gehandelt werden, konnte die Steuerpflicht somit umgangen werden. Gegen Ende der 90er Jahre konnte Privatanleger in England in den Handel mit CFDs einsteigen, der inzwischen auch in Europa möglich ist. Seit 2009 unterliegen Gewinne aus dem CFD-Handel der Abgeltungssteuer. CFDs werden zwar außerbörslich gehandelt, leiten sich aber von börslich gehandelten Werten ab. Dabei kann es sich um Aktien,- Rohstoff oder Terminbörsen handeln. Die Handelszeiten für CFDs sind deshalb bei fast allen Brokern weitgehend deckungsgleich mit den Handelszeiten der Referenzmärkte – schließlich müssen Broker die Positionen absichern. Genau wie die Handelszeiten an den weltweiten Finanzmärkten sind deshalb auch die CFD Markt Handelszeiten nicht einheitlich.

Definition und Funktionsweise

Ein Contract for Difference (CFD), ist ein Differenzkontrakt und gehört zur Gruppe der Derivate. Anders als andere derivative Finanzinstrumente handelt es sich hierbei jedoch nicht um ein Termingeschäft, da CFDs keinen Fälligkeitszeitpunkt haben und auch die Haltedauer unbegrenzt ist. Es handelt sich vielmehr um eine Vereinbarung, die Differenz zwischen Kauf- und Verkaufspreis eines Finanzproduktes bar auszugleichen. Die Vereinbarung ist dabei unabhängig von der Laufzeit. Ein Differenzkontrakt bildet die Entwicklung des zugrunde liegenden Basiswertes an der Börse, z.B. Aktien, Indizes, Rohstoffe, eins zu eins ab. Das heißt, im Gegensatz zu anderen Derivaten basiert der Preis auf dem unterliegenden Instrument, dem Basiswert, der vom jeweiligen Markt abgeleitet ist. Damit ermöglichen CFDs Anlegern den Zugriff auf die Marktliquidität.

Anleger können sowohl auf das Steigen als auch auf das Fallen des Kurses des Basiswertes spekulieren. Das bedeutet, CFDs erlauben sowohl das Shorten (Leerverkauf mit anschließendem Zurückkauf) von Finanzinstrumenten als auch das Long gehen (Kaufen und anschließendes Verkaufen). Beim CFD-Handel muss der Anleger eine Sicherheitsleitung, die sog. Margin, hinterlegen. Dadurch minimieren die Emittenten und Börsenmakler das Risiko einer mangelnden Bonität des Anlegers. Diese Margin entspricht jedoch nur einem Bruchteil des tatsächlich gehandelten Wertes. Investoren zahlen somit nicht für das gesamte Handelsvolumen, sondern nur eine Sicherheitseinlage von z.B. 10% des Vertragswertes. Der sog. Leverage-Effekt, ein Hebeleffekt, ist die Folge. Je größer dieser Effekt ist, desto größer sind auch die Gewinn- und Verlustchancen. Die Hebel, die von den Brokern angeboten werden, bewegen sich häufig im Bereich zwischen 5:1 bis 500:1. Die Chancen und Risiken sind umso größer, je höher der Hebel angesetzt wird.

Kosten beim Handel mit CFDs

CFD Kosten fallen in Form von Spreads und Kommissionen an. Darüber hinaus müssen Trader Finanzierungskosten, Gebühren für garantierte Stops, pauschale Entgelte und Kosten für Kursversorgung und die jeweilige Handelsplattform berücksichtigen. Kosten, die beim Handel entstehen können, sind die folgenden:

  • Transaktionskosten, darunter fallen z.B. Handelsgebühren und die Geld-Brief-Spanne.
  • Kontoführungsgebühren
  • Finanzierungskosten, wenn Long-Positionen über Nacht gehalten werden, da es sich um ein gehebeltes Geschäft handelt.

Da CFDs gehebelte Geschäft sind, bestehen Risiken über den Totalverlust des Einsatzes hinaus. Steht auf dem Konto nicht mehr genügend freies Kapital zur Verfügung, um die Sicherheitsleistung in voller Höhe zu erbringen, wird die Position geschlossen. Durch Kurssprünge kann es dennoch vorkommen, dass die Position zu einem Kurs jenseits der Sicherheitsleistung geschlossen wird. Dann muss der Anleger über sein hinterlegtes Kapital hinaus noch Geld nachschießen. Die Nachschusspflicht wurde in den letzten Jahren jedoch weitgehend abgeschaffen. Im außerbörslichen Handel mit Differenzkontrakten können die gestellten Kurse daher – ggf. auch zum Nachteil des Kunden – von denen an der Referenzbörse abweichen. Dies birgt das Potential, Aufträge von Kunden zu einem wesentlich ungünstigeren Kurs auszulösen, um dadurch mit einer erhöhten Gewinnspanne ein Gegengeschäft einzugehen. Wegen der hohen Verlustrisiken stufen die europäischen Aufsichtsbehörden für Wertpapiere und Banken diese Derivate als hoch spekulativ ein und raten vor allem unerfahrenen Klein- und Privatanlegern davon ab.